Wie ihr vielleicht mitbekommen habt, war meine letzte Wettkampfsaison extrem erfolgreich. Im Mai letzten Jahres bin ich in Santa Susanna Gesamtsieger der Masters-Europameisterschaft geworden und 1 Woche später nach 2007 ein 2. Mal Deutscher Meister in der Männerklasse III! Diese Leistung war nur mit einem eingeschworenen Team zu realisieren. Hier möchte ich nochmal meinen Vorbereitern Magret und Peter, meiner Frau und meinem Sponsor BMS danken. Ohne eure Unterstützung wäre dieser Erfolg nicht möglich gewesen!
Danach habe ich erst mal ausgiebig meine Offseason genossen und erst mal wieder all das gegessen, was in der Vorbereitung tabu war, wie meinen geliebten Käsekuchen! Da es ein unbeschreibliches Gefühl ist, mal wieder satt trainieren zu gehen, habe ich auch keine Trainingspause eingelegt. Viele Experten empfehlen, nach einer Wettkampfsaison einige Wochen Pause einzulegen. Für mich wäre das die reine Folter! Ich liebe Training!
Was ich allerdings mache, ist, die Häufigkeit auf 3 – 4x pro Woche zu reduzieren. Dann trainiere ich gerne nach einem Ganzkörperprogramm, das nur aus Grundübungen besteht.
Damit erhole ich mich am besten von den Wettkampfstrapazen.
Im September erwartete mich und meine Stephie das nächste Highlight des Jahres. Wir erfüllten uns einen persönlichen Traum: einen Trip in die USA! Wir flogen nach Las Vegas um beim Mr. Olympia live dabei zu sein. Unbeschreiblich diese Stadt der Superlative zu erleben und beim prestigeträchtigsten Wettkampf unseres Sports unsere deutschen Athleten Dennis Wolf, Ronny Rockel und Regiane Botthof anzufeuern. Ich kann es nur jedem Bodybuildingfan empfehlen. In den USA wird den Athleten und dem Sport eine Begeisterung und eine Anerkennung zuteil, wie man sie sich in Deutschland nicht vorstellen kann!
Der 2. Teil unserer Reise führte uns an die Westküste, ins Mekka des Bodybuilding: Venice Beach, LA. Wir wohnten am Strand und trainierten in der Kultstätte des Bodybuilding, im Gold’s Gym. Wir aßen im legendären „Firehouse“ und ließen uns zum Nachtisch kohlenhydrat- und fettfreien frozen yoghurt schmecken. Ein Traumurlaub kann ich euch sagen und motiviert bis in die Haarspitzen kehrten wir nach Deutschland zurück.
Besonders aufregend war für mich die 1. Wettkampfsaison meiner Frau im November. Durch meine langjährige Erfahrung bin ich bei meinen eigenen Starts relativ ruhig und gelassen. Nicht so bei Stephies Start – ich war nervös wie ein Teenie vor dem 1. Date! Unglaublich, wie ruhig und professionell sie war. Ich war sooo stolz! Sie beendete ihre Saison mit einem 7. Platz bei der „Deutschen“.
So, nachdem wir uns dann auch von Stephies Vorbereitung erholt hatten, machten wir uns Anfang 2013 Gedanken über meine nächsten Wettkampfpläne. Nach meinen bisherigen Erfolgen wäre die Weltmeisterschaft oder die „Arnolds Classic“ der nächste logische Schritt. Beide finden im Herbst statt und so fassten wir erst den Entschluss, an beiden Wettkämpfen teilzunehmen. Dann entschied ich mich jedoch dagegen, da ich aus eigener Erfahrung weiß, dass es wahnsinnig schwer ist, zweimal in einer Saison Bestform zu erreichen. Die Masters-Weltmeisterschaft findet dieses Jahr in der Mongolei statt. Mehrere Gründe sprechen für mich gegen eine Teilnahme: Stephie ist bei all meinen Wettkämpfen bisher dabei gewesen, ihre Mitreise mit Flug und Hotel würde jedoch ca. 1.500 € kosten! Außerdem scheue ich den Flug. Nicht dass ich etwas gegen das Fliegen hätte – aber ich habe keine Erfahrung darin, bei einem 33-Stunden-Flug mit 2 Zwischenlandungen eine Wettkampfform zu halten. Dann weiß ich nicht, wie dort die Unterbringung und vor allem die Verpflegung ist.
Somit war die Entscheidung gefallen: Ich starte bei der „Arnolds Classic Europe“ vom 11. – 13. Oktober in Madrid! Anfang Juni begann dann für mich die Vorbereitung.
In diesem Blog möchte ich euch an meiner Wettkampfvorbereitung teilhaben lassen. Ihr erfahrt, wie ich trainiere, wie ich esse, wie ich mich fühle und aktuelle Fotos werden meine Fortschritte dokumentieren. Also, seid gespannt und freut euch auf Teil 1!
Euer Ralf Szesny
Team BMS