Bodybuilding: Markus Rühl will es vielleicht noch einmal versuchen

Es ist knapp zwei Jahre her, dass Markus Rühl im Licht der Bühnenscheinwerfer stand. Nun scheint bei ihm das Wettkampffieber wieder auszubrechen.

Auf der FIBO wurde der sympathische Hesse nach seinen Wettkampfambitionen befragt und gab überraschend zu Protokoll, dass er mit einer Teilnahme an der Master’s Olympia spiele. Allerdings sei er momentan mit Gastauftritten so sehr zugedeckt, dass die Zeit für eine intensive Wettkampfvorbereitung fehle.

Obwohl sich Markus 2010 nach seinem 7. Platz bei der Europa Show vom aktiven Wettkampfgeschehen zurückgezogen hat, versucht er noch immer zweimal pro Tag zu trainieren. Und wer den 40-Jährigen Hünen auf der FIBO hautnah erleben dürfte, konnte sehen, dass Markus noch immer zu den massivsten Bodybuilder aller Zeiten gehört.

Markus‘ grösster Erfolg war der Sieg der Night of Champions 2002, es folgte ein dritter Platz bei der Arnold Classics 2003 und der fünfte Rang bei der Wahl zum Mr. Olympia im Jahr 2005.

Markus hat sich ebenfalls mit seinen humorvollen Doku-Filmen „Made in Germany“ und „Big and Loving it“, die bei uns im Shop erhältlich sind, einen Platz in den Herzen der Bodybuilding-Fans gesichert.

Bodybbuilding: Johnnie O. Jackson holt sich Olympia-Quali

Mit 41 Jahren gelang Johnnie O. Jackson auf der FIBO ein beeindruckendes Comeback. In einer bemerkenswerten Paradevorstellung sicherte er sich das Ticket für die Mr. Olympia – Wahl.

Obwohl Johnnie nie offiziell mit dem Wettkampf-Bodybuilding aufgehört hatte, sorgte er in den letzten zwei Jahren eher durch seinen Zwist mit Stan Efferding für Schlagzeilen statt mit soliden Leistungen auf der Bühne zu glänzen. In Essen kehrte er nun zum Wesentlichen des Profi-Businesses zurück.

Johnnie liess dem übrigen Teilnehmerfeld auf der FIBO Pro nicht den Hauch einer Chance. Er war nicht nur der Mann mit den dicksten Muskelsträngen auf der Bühne, sondern auch mit dem besten Gesamtpaket. Von Anfang an liess der Texaner keinen Zweifel an seiner Siegesgewissheit und poste selbstbewusst die Konkurrenz in den Schatten.

Von der Härte her konnte der zweitplatzierte Michael Kefalianos dem Amerikaner durchaus gefährlich werden, der gebürtige Grieche hat jedoch mit einem blockhaften Körperbau zu kämpfen, der einen Sieg über Jackson schlicht unmöglich macht.

Sergej Shelestov komplettierte das Siegerpodest, weil er endlich ein runden Gesamteindruck abliefern konnte, indem er eine solide Muskelmasse äußerst erfolgreich mit dem nötigen Grad an Härte kombinierte.

Bei den Fans sorgte die Tatsache für Unbehagen, dass Publikumsliebling Matthias Botthoff nicht den Sprungs in die Top-5 schaffte. Und das obwohl er sich seit der Arnold Classic deutlich verbessert hatte. Von der Linie und Symmetrie her ist er wahrscheinlich der beste Athlet auf der Bühne gewesen. Lediglich seine Ungleichgewicht zwischen Ober- und Unterkörper schmälern seine Gesamtleistung.

Gewichtheben: Matthias Steiner holt mit Chemnitzer AC die Meisterschale

Nur sechs Tage nach seinem gelungenen Comeback auf den Europameisterschaften, stand Matthias Steiner erneut auf dem Siegerpodest. Doch diesmal nicht allein, sondern gemeinsam mit seinem Mannschaftskollegen vom Chemnitzer AC.

In einer geschlossenen Teamleistung errangen die starken Heber des Chemnitzer AC mit beeindruckenden 987,8 Punkten vor heimischen Publikum den Saisonbestwert und damit zum fünften Mal den nationalen Titel.

Dabei ging Matthias nicht auf volles Risiko und brachte „nur“ 408 kg in die Zweikampfwertung (185 kg im Reißen und 223 kg im Stoßen).

Die Heber der SV Germania Obrigheim (948,6) landeten auf den zweiten Rang. Der AV Speyer, Titelverteidiger aus dem Vorjahr, landete mit 756,8 abgeschlagen auf den dritten Platz.

Bikini: Ingrid Romero entbindet Zwillinge

Die Siegerin der Arnold Amateur Bikini Classic 2011, Ingrid Romero, brachte am 6. April ein Zwillingspäarchen zur Welt. Die Wehen setzten bei der Spitzenathletin bereits im 7. Monat der Schwangerschaft ein. Mutter und Kinder befinden sich jedoch in guter Verfassung.

Die beiden Frühchen müssen noch für einige Wochen im Brutkasten im Krankenhaus bleiben. Dennoch sind die Ärzte frohen Mutes, dass sich die beiden Jungs robust entwickeln werden.

Als Frühchen-Mama ist Ingrid momentan zwischen Glück und Sorge hin und her gerissen, hofft aber, dass sie ihre beiden Söhne so bald wie möglich mit nach Hause nehmen kann.

Ingrid gewann 2011 den Amateur-Bikini-Wettkampf der Arnold Classic und sorgte anschließend für Schlagzeilen, weil sie nicht bei der IFBB Profi wurde, sondern sich Paul Dilletts WBFF anschloss. Nach wenigen Monaten kehrte sie jedoch reuevoll zur IFBB zurück, hat aber wegen ihrer Schwangerschaft noch nicht an einen Profi-Wettkampf teilnehmen können.

Ingrid erklärte, dass sie damals nur deshalb zur WBFF gewechselt sei, weil sie sich noch nicht so gut mit all den Verbänden auskannte und Paul sie mit leeren Versprechungen gelockt hätte.

Gewichtheben: Matthias Steiner überrascht mit starker Leistung

Der Olmypiasieger von Peking 2008 hat bei den Europameisterschaften mit einem zweiten Platz ein erfolgreiches Comeback gefeiert. Die Damen der deutschen Mannschaft blieben jedoch hinter den Erwartungen zurück.

Dass Matthias die Olympia-Quali schaffen würde, galt im Vorfeld als sicher. Doch niemand rechnete damit, dass der Hüne beinahe spielend die Silbermedaille gewinnen und dabei Gold in Reichweite haben würde. Ganze 424 kg standen am Ende im Zweikampf zu buche. Und damit lag Steiner nur zierliche fünf Kilogramm hinter den Russen Ruslan Albegow, der 191 kg im Reißen und 238 kg im Stoßen schaffte.

Das sind Lasten, die für den gebürtigen Österreicher durchaus im Rahmen des Machbaren gewesen waren. Matthias bekam jedoch nur seinen ersten Versuch im Reißen gültig in die Wertung und scheiterte zweimal an 196 kg. „Es fehlte einfach noch etwas die Übung“, sagte er hinterher gelassen und überglücklich. „Ich habe mich lange nicht mehr so gut gefühlt“, fügt der 29-Jährige hinzu und weckt damit Hoffnungen auf eine Titelverteidigung bei den kommenden Spielen in London.

Neben Matthias konnte auch Tom Schwarzbach (-85kg) mit einer Gold-Medaille im Stoßen eine Medaille für den BVDG gewinnen. Die Damen wussten hingegen jedoch nicht so recht zu überzeugen. Mit Julia Rohde (-53 kg) und Christin Ulrich (-58 kg) schafften jedoch zwei Heberinnen die Olympia-Norm.

Bodybuilding: Seth Feroce verlängert bei Muscular Development

Mit Seth Feroce behält das Bodybuilding-Magazin Muscular Development ein hoffnungsvolles Talent unter Vertrag.

Seth geniesst bisher noch keinen allzu großen Bekanntheitsgrad, was eine Nebenwirkung seines rasanten Aufstiegs ist. Der 27-Jährige Shooting-Star wurde so schnell Profi, dass die Zeit schlicht nicht reichte, um eine große Fangemeinde aufzubauen.

Seth nahm 2009 zum ersten Mal an Bodybuilding-Wettkämpfen teil. Im selben Jahr hatte er nach nur drei Wettkampfteilnahmen seine Profilizenz in der Tasche, als er die nationale Meisterschaft der NPC für sich entscheiden konnte.

Zwölf Monate gab er bei der Europa Super Show in der Leichtgewichtsklasse sein Profi-Debüt, das er auch prompt gewann. Seth entschied daraufhin eine Auszeit zu nehmen und am Masseaufbau zu arbeiten, weil er künftig nur noch im Superschwergewicht antreten will.

Im Juni will er bei der Toronto Pro die Früchte seiner harten Arbeit in das Bühnenlicht halten.

Allgemein: Guy Pearce ist Bodybuilding-Fan

In wenigen Tagen läuft Guy Pearces neuer Film in unseren Kinos an. Diesmal überzeugt der Charakter-Mime mit krachenden Actionszenen und auch mit einer überraschend beeindruckenden Statur.

Der sonst eher drahtige Australier packte stolze 10 Kilogramm auf seine Rippen. Als Reporter ihn auf seinen neuen Look ansprachen, gab er zu, seit seiner Jugend ein feuriger Bodybuilding-Anhänger zu sein.

Der heute 45-Jährige, den wir aus Filmen wie „Memento“, „Der Graf von Monte Cristo“ und „Hurtlocker“ kennen, trat mit 14 Jahren einem Fitness-Studio bei, weil er als dürrer Knabe etwas massiver werden wollte. Der Eisenkeller wurde damals von Miss Universe Beth Lopez geführt, die den Neuling sogleich unter ihre Fittiche nahm. Nach 24 Monaten stand Pearce bei Bodybuilding-Wettkämpfen auf der Bühne und konnte dabei sogar Goldmedaillen ergattern.

Um für seinen aktuellen Film in Form zu kommen, blätterte er in seinem alten Trainingstagebuch und griff alte Trainingspläne aus den 80er Jahren auf, die eher auf hohes Volumen ausgerichtet waren.

„Natürlich habe ich von Muscle Memory – Effekt profitiert“, räumt der Schauspieler ein, der auch schon an der Seite von Kim Basinger spielte.

Der Trailer verspricht einen Action-Kracher, bei dem auch gute Lacher garantiert sind.

Bodybuilding: Ronnie Coleman muss keinen Unterhalt an Zwillinge zahlen

Ronnie Coleman

Vier Jahre lang hat der Rekord-Mr. Olympia Ronnie Coleman um sein Recht gekämpft. Nun hat ein Gericht zu seinen Gunsten entschieden. Unmerklich für die Bodybuilding-Welt war der Champion in einem komplizierten Rechtsstreit verwickelt, der mit einer Samenspende eigentlich sehr simpel begann.

Um die ganze Geschichte zu verstehen, müssen wir bis in das Jahr 1991 zurückgehen. Damals freundete sich Ronnie mit einer Nachbarin an. Aus gegenseitiger Zuneigung wurde eine leidenschaftliche Beziehung, die eine ganze Dekade andauerte. Als Ronnies Freundin 2001 nach Kalifornien zog, trennte sich das Paar.

Fünf Jahre später fragte die Ex bei Ronnie an, ob er ihr Samen für eine künstliche Befruchtung spenden würde. Aus alter Verbundenheit willigte die lebende Bodybuilding-Legende ein. Im folgenden Jahr heiratete Ronnie nicht nur, sondern wurde auch Vater von Drillingen, die durch die künstliche Befruchtung gezeugt wurden. Eines der Baby verstarb jedoch vier Wochen später.

Obwohl sich Ronnie als Samenspender nicht in der väterlichen Pflicht sah, verklagte ihm seine Ex 2008 auf Unterhaltszahlungen für die beiden Kinder. Ein kalifornischer Richter gab dem Antrag von Ronnies ehemaliger Nachbarin statt. Und das obwohl in den USA der rechtliche Grundsatz gilt, dass sich aus einer Samenspende keine haftbare Vaterschaft ergibt.

Der Fall wurde jedoch kompliziert, weil Ronnie seine ehemalige Nachbarin auch nach der Trennung regelmäßig in Kalifornien besuchte und nach Aktenlage auch ein intimes Verhältnis beibehielt. Ronnie hat ebenfalls mit den beiden Zwillingen regelmäßig Zeit verbracht und auch über Nacht gehütet. Hinzu kommt, dass er im Krankenhaus bei der Geburt der Zwillinge die Vaterschaft mit einer Unterschrift bestätigt hatte. Hierauf konterten Ronnies Anwälte jedoch damit, dass der ehemalige Polizei-Offizier nur über sehr geringe Lesekenntnisse verfüge und dachte, dass er lediglich seine Samenspende schriftlich bestätigen würde.

Ronnies Ex sagte jedoch, dass sie und Ronnie Zukunftspläne schmiedeten und er nach seiner aktiven Laufbahn zu ihr nach Kalifornien ziehen würde. Dass er eine andere Frau heiraten würde, habe sie nicht gewusst. Und damit war sie nicht allein. Denn wie man heute weiß, pflegte Ronnie 2007 eine Beziehung zu einer weiteren Dame, die von seiner Hochzeit aus der FLEX erfuhr und daraufhin die Affäre beendete.

Der Unterhaltsstreit bewegte sich über vier Jahre lang in jeweils höhere Instanzen. Nun hat der texanische Gerichtshof befunden, dass Ronnie trotz seiner Nähe zu den gezeugten Zwillingen keinen Unterhalt zahlen müsse. Der Richter sagte, dass wenn ein Mann Samen spende und der Samen von einem Arzt nicht für die Befruchtung der Ehefrau des Spenders verwendet werde, auch keine väterlichen Pflichten entstehen.

Ronnie kommentierte das Ende des gerichtlichen Tauziehens mit den Worten: „Ich habe meine Lektion gelernt und werde nie wieder Samen spenden.“

Gewichtheben: Christian Baumgartner verliert Wahl zum EWF-Generalsekretär

Es hätte die anti-doping-politische Wende im europäischen Gewichtheben werden können, doch mit Christian Baumgartner verlor einer der emsigsten Anti-Doping-Krieger die Wahl zum Posten des Generalsekretärs des europäischen Gewichtheberverbandes EWF.

Baumgartner fehlten am Ende nur wenige Stimmen zum Sieg. Die bekam stattdessen der türkische Gegenkandidat Hasan Akkus.

Baumgartner, der beim Bundesverband Deutscher Gewichtheber das Amt eines Vize-Präsidenten bekleidet, geriet in den letzten Wochen auf Grund eines offenen Briefes an den IWF-Präsidenten in das Licht der Presse.

Baumgartner hatte in dem Schreiben die nachlässige Haltung im Anti-Doping-Kampf kritisiert und ein härteres Durchgreifen gefordert.