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Gewichtheben: Matthias Steiner glaubt nicht an Gold

„Lasst ihn einfach Mensch sein“, wird Bundestrainer Frank Mantek von der FAZ zitiert. Gemeint ist der deutsche Goldjunge Matthias Steiner, der vor vier Jahren nicht nur enorme Lasten, sondern auch Herzen bewegte. Doch von dem Mann, der bei den letzten Olympischen Spielen mit 461 kg im Stossen ein wahres Wunder vollbrachte, dürfen heute keine Heldentaten mehr erwartet werden.

Ein Sprung auf das Siegerpodest scheint für den Wahldeutschen nicht mehr realistisch zu sein. „Mir fehlt einfach das Fundament“, sagte Matthias angesichts einer guten, aber keineswegs hoffnungsvollen Leistung bei der Olympia-Quali vor einer Woche. Die Olympia-Norm hatte der 140kg schwere Hüne zwar schon bei den Europameisterschaften in der Tasche, aber die Quali sollte beweisen, dass Steiner wieder an der internationalen Spitze mitheben kann.

Während er bei der EM vor wenigen Wochen noch insgesamt 424kg in die Wertung bringen konnte, reichte es 8 Wochen vor den Sommerspielen nur noch für 410kg. Von Spitzenform kann derzeit also keine Rede sein. Das gibt auch der Bundestrainer unumwunden zu. „Wer von uns 461kg verlangt, verlang auch, dass die Fußballer das EM-Endspiel mit 11:0 gewinnen“, sagte Frank Mantek den Journalisten der FAZ und will damit unrealistische Erwartungen dämpfen.

Erschwerend kommt hinzu, dass Matthias in dieser Woche einen weiteren Rückschlag hinnehmen musste. Bei einem Satz Kniebeugen verkrampfte sein Rücken dermaßen, dass ein Notarzt einbestellt wurde, weil der gebürtige Österreicher sich für mehrere Stunden nicht mehr bewegen konnte. Im Krankenhaus wurde zum Glück kein Bandscheibenvorfall diagnostiziert, dennoch scheint Steiners Körper nicht mehr so recht zu wollen. Auch die Schulter und das Handgelenk bereiten Matthias zunehmend Kopfzerbrechen.

Trotz allem will das deutsche Team nicht auf eine Teilnahme Steiners verzichten und hofft, dass sich Matthias in der Zeit bis zu den Olympischen Spielen wieder berappeln kann. Auch wenn es nicht für eine Medaille reichen sollte, so gehört Matthias trotzdem noch immer zu den stärksten Hebern, die der Bundesverband der Gewichtheber aufwarten kann.

Gewichtheben: Matthias Steiner gibt Hoffnung auf Olympia-Gold auf

Seitdem Matthias Steiner in Peking Gold holte, schwörten er und Bundestrainer Frank Mantek die Öffentlichtkeit darauf ein, dass das Ziel für London nur die Titelverteidigung sein könne. Steiners Sehnenanriß scheint das Vorhaben jedoch in weite Ferne zu rücken.

Matthias sagte in einem Interview, dass er momentan so kurz nach der Operation nicht trainieren kann und ihm vermutlich am Ende rund 70 kg zur absoluten Weltspitze fehlen werden. Aufgeben will der Mann mit dem eisernen Willen trotzdem nicht. Auch wenn Olympia-Gold nicht in Reichtweite zu sein scheint, will sich der Wahl-Sachse für die Sommerspiele in London qualifizieren. Dabei sein ist alles, lautet die olympische Überzeugung und Steiner ist Sportler durch und durch, um diesen Slogan auch zu leben.

Gewichtheben: WM-Aus für Matthias Steiner

Der Olympiasieger von 2008 musste auf Grund einer Verletzung, die er sich bei einem Trainingswettkampf in Frankreich zuzog, seine Vorbereitungen auf die anstehende Weltmeisterschaft abbrechen.

Matthias riss sich die linke Quadrizepssehne an und wird am Freitag (16.09.) in der Heidelberger Atos-Klinik operiert. Drei Monate lang wird die deutsche Medaillenhoffnung nicht an die Hantel treten dürfen. Steiner gibt sich auf seiner Website dennoch zuversichtlich: “Wenn ich eines kann, dann mit Druck umgehen.”
Wegen der WM-Absage schwebt auch Matthias‘ Olympia-Quali in Gefahr, die nun seine Mannschaftskollegen über eine gute Nationenwertung einfahren müssen.

Olympiaheber Syarhey Lahun stirbt bei Autounfall

Der Weißrusse Syarhey Lahun ist am Karfreitag bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Der 22-Jährige verlor in einer Kurve die Kontrolle über seinen Wagen, kam von der Straße ab und prallte gegen einen Baum.

Lahun gewann bei den Olympischen Spielen in Peking in der Klasse -85kg die Goldmedaille im Stoßen. Im letzten Jahr belegte er den dritten Platz bei den Weltmeisterschaften. Vor einer Woche trat er bei den Europameisterschaften im russischen Kazan zum letzten Mal auf die Heberbühne. Er kam in der Superschwergewichtsklasse auf den vierten Rang.

Matthias Steiner wird Olympia-Sieger

In einem an Spannung kaum zu überbietendes Finale machte Matthias Steiner das Versprechen gegenüber seiner tödlich verunglückten Frau wahr und holte sich die Goldmedaille.
Der gebürtige Österreicher gewinnt damit 16 Jahre nach Ronny Weller wieder eine olympische Goldmedaille für Deutschland. Der 145 kg schwere Athlet überbot mit 461 kg den Russen Jewgenij Tschigischew um nur einen Kilo und verwies den Letten Viktor Scerbathis (448 kg) auf Rang 3.

Die internationale Medienwelt allgemein und insbesondere die deutschsprachigen Vertreter fanden in Matthias Steiner auf Grund seiner bewegenden Vergangenheit und seines sympathischen Auftretens den Helden der diesjährigen Olympischen Spiele. Dem Gewichtheben dürfte die gesteigerte Aufmerksamkeit gerade zur rechten Zeit kommen, seitdem es in Gespräch ist, eine der Sportarten zu sein, die in London wegen mangelnder Popularität zum letzten Mal im olympischen Programmheft zu stehen.

NEU: Hier geht es zur beeindruckenden Stern-Fotostrecke:
http://www.stern.de/olympia2008/fotostrecken/:Gewichtheber-Mathias-Steiner-So/635358.html

Jürgen Spieß mit Bestleistung Neunter

In der Klasse bis 94 Kilogramm hat Jürgen Spieß mit dem neunten Platz sein Olympia-Debüt erfolgreich hinter sich gebracht.

Mit einer Zweikampfwertung von 384 kg, die sich aus 173 kg im Reißen und 211 kg im Stoßen addiert, hat der Athlet des AC Forst zudem eine neue Bestleistung aufgestellt. Verbandspräsident Claus Umbach zeigte sich zufrieden und wird von den Medien mit den Worten "Jürgen ist in der Weltspitze angekommen  zitiert. Spieß hofft nun auf eine Rückkehr auf die Olympia-Bühne 2012 in London.

Die Goldmedaille sicherte sich unterdessen Ilja Ilin aus Kasachsan mit 406 kg, dessen zweijährige Doping-Sperre erst im Juli endete.

Artyom Shaloyan wird Sechster in der B-Gruppe

Bei seinem Olympia-Debüt in Peking musste Artyom Shaloyan Nerven lassen und kam nicht an seine persönliche Bestleistung im Olympischen Zweikampf heran.
Der 32-jährige Heber aus Speyer ging in der Klasse bis 69 Kilogramm im Feld der B-Gruppe an die Hantel und konnte sich dort gegenüber 14 weiteren Athleten solide behaupten.

Im Reißen brachte er 135 kg und im Stoßen stattliche 165 Kilogram gültig zur Hochstrecke. Seine persönliche Bestleistung verfehlte er damit   in der Zweikampfwertung um fünf Kilogramm.